Corona-Burger

Was wir in dieser Krise von einem Burger lernen können.

Was wir in dieser Krise von einem Burger lernen können. 869 459 Marvin Rohmann

Hunderttausende Selbstständige bangen in der Corona-Krise um ihre Existenz, Millionen Arbeitsplätze sind in Gefahr. Sowohl Bundesregierung als auch Länder haben inzwischen eine Vielzahl von Hilfsprogrammen angekündigt und teilweise veröffentlicht. Egal, ob Soforthilfen, Steuerentlastungen, Kredite oder Kurzarbeit: Für viele Unternehmen sind dies nur Sesamkörner auf dem Brot (dazu später mehr). Das Schlimmste ist für viele jedoch die Ungewissheit: wann erreichen wir wieder einen Grad der Normalität? Wann ist der richtige Zeitpunkt, an dem das Fitnessstudio, der Einzelhandel oder die Pommesbude wieder öffnen kann?

Momentan vermeide ich weitestgehend den Verzehr von Fastfood. Nicht wegen Schönheitsidealen oder gar andauernden Neujahrsvorsätzen. Die meisten Restaurants bieten, insofern sie überhaupt geöffnet haben, nur die Möglichkeit, das zubereitete Essen mitzunehmen und zuhause zu verzehren. Ich wohne eher ländlich. Wenn ich mit dem Essen zuhause bin, ist es meist kalt. Als ich gestern in die Firma gefahren bin, war ich auf einer Straße unterwegs, welche hier bei uns als „Fastfoodmeile“ bekannt ist. Auf dieser Straße haben in den Jahren um die Jahrtausendwende legendäre große Treffen der Tuningszene stattgefunden. Ach, diese wunderbaren Zeiten.
Vom Appetit getrieben, bestellte ich mir bei einem der hiesigen Burgerketten zwei Burger, darunter ein so genannter Chicken-Nugget-Burger. Kurze Zeit später, im Büro angekommen und ausgepackt, habe ich den Burger höchst interessiert seziert. Ich war sehr überrascht über diesen eigentlich eher primitiven Burger. Er ist zusammengestellt aus Zutaten, die das Restaurant m.M.n. ohnehin für andere Gerichte vorrätig hat: Salat, Burgerbrot, Mayonnaise, Ketchup und natürlich Chicken-Nuggets.

Dieser auf die meisten Menschen verstörende Anblick eines, in seine Einzelteile zerlegten Burgers, hat in mir wahre Emotionen geweckt. Ist dieser kleine Geniestreich nicht genau das, was wir dynamischen Unternehmen in Krisen wie diesen brauchen? Das alte deutsche Sprichwort „Not macht erfinderisch“ ist jedem bekannt und aktueller denn je. Wir alle müssen jetzt zusammenhalten und daran arbeiten, unsere Produkte und Dienstleistungen, soweit es geht, dieser neuen Situation anzupassen. Und nicht nur das: Krisen sind nur halb so schlimm, wenn wir diese nutzen, um daraus für die Zukunft zu lernen und Dinge zu ändern und zu optimieren.

Unsere Medienagentur (www.maze.de) betreibt die Esport Factory in Osnabrück. Eine unserer Kernkompetenzen ist die Liveübertragung von Online-Spielen. Aktuell sind 70% der geplanten Events für 2020 abgesagt. Das entspricht einem Umsatzeinbruch im hohen sechsstelligen Bereich. Mit den Soforthilfen und Förderungen kommen wir nicht weit, es sind eben nur die Sesamkörner auf dem Burgerbrot. Wichtig ist es, jetzt nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Egal, ob Produktdiversifikation oder Unternehmenswandel. Um langfristig überleben zu können und für Krisen dieser Art gewappnet zu sein, braucht es radikale Schritte. Viele Unternehmen sind jetzt gezwungen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und umzudenken. Mein Tipp: Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv mit in diese Ideenfindung ein. Wir haben bei uns ein internes Forum eingerichtet, in dem wir aus dem Home-Office aktuelle Ideen diskutieren: von der Umgestaltung unserer Eventflächen in Intensivstationen über die Produktion von Webinaren zum Thema Reitsport bis hin zu Produkten, die wir mit unserem 3D-Drucker fertigen können. Seien Sie kreativ und geben Sie nicht auf. Viele Unternehmen werden sich nach der Krise erholen und zu alter Stärke zurückfinden.

PS: Allen Unternehmern, die den Überblick über aktuelle Förderungen, Soforthilfen und Kredite verloren haben oder generell Unterstützung benötigen, biete ich eine kostenlose Beratung an. Schreiben Sie eine E-Mail an marvin@maze.de.

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